Stadt Lübbecke

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Von der Kleinkinderbewahranstalt im Armenhaus zum Kindergarten an der Kapitelstraße

Die Bewahranstalten für Kinder waren in der frühindustriellen Zeit des 19. Jahrhunderts aus dem Bedürfnis entstanden, den Ärmsten der Armen über religiöse Unterweisung und materielle Hilfe hinaus Anleitung zu handwerklicher Arbeit zu geben. Zweifellos waren die Bewahranstalten Arbeitshäuser für Kinder. Sie provozierten eine pädagogische Gegenbewegung, die unter der Anleitung von Friedrich Fröbel den spielerischen Erkenntnistrieb der Kinder förderte. Es entstanden die ersten Kindergärten, beargwöhnt von den Behörden, die in einer freien Persönlichkeitsentfaltung staatsgefährdende Elemente sahen. In Preußen waren die Kindergärten zeitweilig verboten.

Kritik an den Kinderbewahranstalten aus heutiger Sicht, die darauf hinausläuft, daß in den Anstalten die Kinderarbeit gefördert wurde, statt sie zu bekämpfen, verkennt die Probleme der Zeit. Familien, die von der Hand in den Mund lebten und auf den Armenfonds angewiesen waren, waren dankbar für jede Hilfe, die es ihnen ermöglichte, in einer Zeit zu überleben, in der die industrielle Revolution mit ihren Hungerlöhnen auf dem Vormarsch war.

Im Jahr des Hungerwinters, am 12. Dezember 1846, rief ein Lübbecker Bürgerkomitee zur Gründung einer Kleinkinderbewahranstalt auf und appellierte an die Mildtätigkeit betuchter Bürger, einen Beitrag zur Gründung eines Hilfsfonds zu leisten. Um den Plan realisieren zu können, sollte ein Haus mit anliegendem Garten angekauft werden. Bürgermeister Strubberg hatte bereits zugesagt, für die Beheizung des Hauses zu sorgen. Torflieferungen aus dem Magistratsteil im Isenstedter Moor waren in Aussicht gestellt worden.

Ratsmitglied Bäcker Eick stand dem Plan zwar wohlwollend gegenüber, dachte aber an ein größeres Institut. Nach seinen Vorstellungen sollte ein Arbeitshof eingerichtet werden, der mit Garten- und Ackerland von 50 bis 75 Morgen wirtschaftlich autark sein sollte. Räume für Waisenkinder, Kranke und Gebrechliche waren vorgesehen sowie Arbeitssäle und eine Kleinkinderbewahranstalt. Die soziale und gesellschaftliche Not der Zeit beschreibt Eick mit den Worten:

"[...] frühzeitige Verwaisung und uneheliche Abkunft der Kinder, Krankheiten, Gebrechen und Altersschwäche bei Personen ohne Vermögen, oder welche von ihren Familien nicht unterstützt werden können; ferner Mangel an Arbeit und folglich auch des Verdienstes, und endlich unvollkommener Unterricht, mangelhafte Erziehung und verderblicher Umgang, angewöhnter, schlechter Lebenswandel, als Trunksucht, Trägheit, Unehrlichkeit pp."

Im Stadtrat setzte sich unter Eicks Einfluß die Einsicht durch, daß die Verwahrlosung von Kindern nicht achselzuckend hingenommen werden dürfe. Hilfsmaßnahmen waren gefordert. Das alltägliche Bild bettelnder Kinder zeigte jedem verantwortungsbewußten Bürger, daß soziales Elend nicht allein mit Suppenküchen und Almosen zu bekämpfen war. Mit der Einrichtung eines Arbeitshofes war nach Eicks Vorstellung ein wichtiger Schritt getan. Die Armenkasse war entlastet und eine sinnvolle Beschäftigung der erste Schritt, dem Teufelskreis der Armut zu entkommen, der nach Eicks Meinung "das Schwinden allen Ehrgefühls, Gleichgültigkeit gegen Schimpf und Schande, wie Geneigtheit zum Begehen von größeren und kleineren Verbrechen" zur Folge hatte.

Ehemaliger StiftshofBürgermeister Strubberg schlug vor "die Besitzung der Meyerschen Erben am Kirchhof aufzukaufen" (heute Alten- und Pflegeheim). Bei dieser Besitzung handelte es sich um zwei ehemalige Höfe des St.-Andreas-Stiftes. Der Gebäudekomplex bestand aus drei Wohnhäusern, zwei Scheunen und zwei Ställen. In der Sitzung des Armenhauskomitees vom 2. September 1848 wurde beschlossen, die Meyersche Besitzung anzukaufen. Größere Umbauten konnten nicht vorgenommen werden. Ein bei der Westfälischen Provinzialkasse beantragtes Darlehen von 10.000 Reichstalern war abgelehnt worden.

In der Sitzung vom 2. September wurde der Arbeitsplan des Armenhauses vorgestellt. Die Erwachsenen sollten mit Spinnen, Weben und landwirtschaftlichen Arbeiten beschäftigt werden. Dabei sollten ihnen die Kinder, ihrem Alter angemessen, zur Hand gehen. Einig war man sich darin, eine gebührenpflichtige Kleinkinderbewahranstalt einzurichten, zumal man daran dachte, Mahlzeiten zu verabreichen.

Immer wieder wurden die Kosten für Umbau und Einrichtung durchgerechnet in der stillen Hoffnung, daß sich ein zahlungskräftiger Spender einfinden würde. Besonders drückend waren die Kosten für einen Hausvater, dem eine Hilfskraft zur Seite gestellt werden sollte. Außerdem war für die Kleinkinderbewahranstalt eine Erzieherin bereitzustellen. Mit der Hilfe von Pfarrer Möller von der evangelischen Kirchgemeinde war nicht zu rechnen. Er hatte nach einer Dezembersitzung im Jahre 1846 das Armenhauskomitee, das ihn zum Vorsitzenden gewählt hatte, kurzerhand verlassen, ohne einen triftigen Grund für sein Ausscheiden anzugeben. Möller, tief verstrickt im Protestantismus preußischer Prägung, war in seiner autoritären Denkweise, unfähig in einem Arbeitskreis Gleichberechtigter mitzuarbeiten. Seine Vergangenheit als Militärpfarrer hatte ihn nachhaltig geprägt.

Im "Wochenblatt für den Kreis Lübbecke" wurde in der Ausgabe vom 25. April 1850 bekanntgegeben, daß die Meyerschen Häuser von der Stadt angekauft seien, um dort eine "Kleinkinder-Verwahr- und Waisen-Erziehungs-Anstalt, so wie ein Armen-Hauß" einzurichten. Im Frühjahr 1850 wurde mit dem Umbau begonnen. Als beim Kämmerer die ersten Handwerkerrechnungen auf den Tisch flatterten und dieser feststellen mußte, daß die von den Stadtverordneten genehmigten 200 Taler nicht im Haushaltsplan erfaßt waren, stand Ärger ins Haus. Es kam zu einer für die Anwesenden peinlichen Sitzung des Armenhauskomitees am 19. Januar 1851 mit wechselseitigen Schuldzuweisungen.

Gute Worte und ein bißchen Schulterklopfen genügten nicht mehr. Geld mußte auf den Tisch gelegt werden. Die 1846 von den Bürgern gezeichneten Beträge sollten eingesammelt werden. Damals hatte keiner vor den Nachbarn zurückstehen wollen und hatte einen Betrag gezeichnet, den er jetzt bereute. Wohl oder übel mußte man sich nun bequemen, die einmal gezeichneten Beträge auszuzahlen. Die Finanzlage verbesserte sich, als die Witwe Rudolf Barre eine Schenkung von 200 Talern machte und ein Herr Walbaum eine kleinere Summe von 5 Talern und 20 Silbergroschen.

Die Leitung der Anstalt wurde im Dezember 1851 dem Bäckermeister Eick, Mitglied des Armenhauskomitees, übertragen. Eick war nach Ablauf des Jahres 1850 aus der Stadtverordnetenversammlung ausgeschieden. Wegen seiner aktiven Beteiligung am Aufbau der Anstalt schien er der geeignete Leiter zu sein.

Die Arbeiten an der Anstalt machten zur allgemeinen Zufriedenheit gute Fortschritte. Am 16. April 1852 stiftete der Versicherungskaufmann Gerlach aus Holzhausen einen Betrag von 50 Talern zur freien Verwendung für die Einrichtung der Anstalt. Am 20. April erhielt Bürgermeister Strubberg die Nachricht, daß die Witwe Agathe Stille auf Renkhausen 100 Taler für denselben Zweck gestiftet habe unter dem Vorbehalt, daß die Anstalt auch wirklich eingerichtet werde. Unter tatkräftiger Hilfe von Bäcker Eick war die Anstalt gegen Ende des Jahres 1852 so weit eingerichtet, daß die ersten Zöglinge, wie es damals hieß, aufgenommen werden konnten. Am Weihnachtsabend waren Magistrat, Armenhauskomitee, Armenvorstand und die Stadtverordneten zur ersten Weihnachtsfeier in das Haus geladen.

Pfarrer Möller ließ kein gutes Haar an der neu eingerichteten Anstalt. Unvergessen war die Anschuldigung, die er sich von Bäcker Eick hatte anhören müssen. Nach einer harten Auseinandersetzung im Pfarrhaus hatte Eick Möller einen Lügner genannt. Möller unterstellte dem Institut, keine christliche Erziehung zu gewährleisten. Er brachte eine Reihe von Einwänden vor, die nur dazu dienten, den Ruf der Anstalt zu schädigen.

Der 1845 gebildete Armenvorstand setzte sich aus fünf städtischen und drei kirchlichen Vertretern zusammen, so daß, wie Möller bemängelte "bei entstehendem Conflicte die kirchliche Vertretung sich also jedesmal in Minorität befinden würde". Die kirchliche Vertretung setzte sich aus jeweils einem Repräsentanten der evangelischen, jüdischen und katholischen Gemeinde zusammen, was den Zorn Möllers noch steigerte. Die Größe der jeweiligen Gemeinden war in Möllers Augen nicht genügend berücksichtigt, weil die im Vergleich zur evangelischen Gemeinde kleinen Gemeinden der Juden und Katholiken der gleiche Status gewährt worden war.

Nachdem durch Vermittlung von Pastor Fliedner, Kaiserswerth, eine dort ausgebildete Erzieherin zugesagt hatte, die Leitung der Kleinkinderbewahranstalt zu übernehmen, wurde die Anstalt am 7.

September 1853 eröffnet. Am 13. November, dem Geburtstag von Königin Elisabeth, fand die Einweihung statt. Etwas betrübt hatte der Magistrat zur Kenntnis nehmen müssen, daß es die Königin abgelehnt hatte, die Schirmherrschaft über die Anstalt zu übernehmen. Pastor Möller, dem man die Einweihungsrede angetragen hatte, war aus fadenscheinigen Gründen der Einweihung ferngeblieben.

Die folgenden Jahre bis zu Schließung der Anstalt im Jahre 1857 zogen sich unter ständigen Vorwürfen, Gegendarstellungen und Streitereien zwischen der städtischen Verwaltung einerseits und Pfarrer Möller samt Presbyterium andererseits "in unerfreulicher Weise" hin, wie Bürgermeister Strubberg einmal bemerkte. Am 12. Dezember 1853 bemängelten Pfarrer und Presbyterium den Armenetat. Sie behaupteten, daß die Berechnung weder stimme, noch den Vorgaben der städtischen Statuten folge. Dann wieder wurden Vorschläge zur Erziehung unterbreitet. So schlug Pfarrer Möller allen Ernstes die "heilsame pädagogische Maßregel" vor, jedes Mädchen des Armenhauses sonntags einer Dame vorzustellen, die Möller selbst benennen wollte. Ähnliche Maßnahmen waren für die Knaben gedacht. Im übrigen, meinte Möller, habe die Anstalt das Ziel verfehlt, ein Haus der Armen zu sein.

Nach seiner Darstellung stammten im Jahre 1853 von den 42 Kindern nur zwei aus armen Familien. Nun ist der Begriff "arm" zu allen Zeiten vieldeutig, ausdeutbar und subjektiv gewesen. Dieser Äußerung Möllers darf entnommen werden, daß die Anstalt den Charakter eines Kindergartens anzunehmen begann, der von den erwerbstätigen Eltern gern in Anspruch genommen wurde.

Am Spinnrad im ArmenhausArmenhaus und Bewahranstalt ließen sich nur unter großen Schwierigkeiten weiterführen. Obwohl Spenden eingingen und die Witwe des Kaufmannes Friedrich Stille, Elise geb. Rosenthal, dem Armenhaus 200 Taler mit der Auflage vermachte, den Zinsertrag zur Bekleidung der Waisenkinder der Anstalt zu verwenden, reichten die Zuwendungen von privater Hand nicht aus, um die Anstalt mit dem Nötigsten zu versorgen. Nachdem Bäcker Eick 1854 die Leitung niedergelegt hatte, übernahmen die von Kaiserswerth empfohlenen Eheleute Knoos die Leitung. Knoos brachte als Schneider das notwendige handwerkliche Geschick mit. Dem Ehepaar Knoos mußte bald Unfähigkeit attestiert werden. Ein solches Haus zu führen, hätte die Kräfte des Gutwilligsten überstiegen. Im Juli 1856 waren im Armenhaus 29 Personen untergebracht im Alter von 7 bis 81 Jahren, davon waren 4 Personen geistesschwach. Es ließ sich nicht mehr umgehen. Das Haus mußte geschlossen werden. Das geschah 1857 unter Bürgermeister Hanken.

Das Inventar wurde nach und nach verkauft. Die einzige Kuh wurde geschlachtet und die Pflegebedürftigen gegen Bezahlung in Familien untergebracht. Die Kleinkinderbewahranstalt im Armenhof wurde im Dezember des Jahre 1857 aufgegeben. Die Räumlichkeiten wurden vermietet, sofern sich Mieter fanden. Der Armenhof war mehr oder weniger dem Verfall preisgegeben.

Im Auftrage des Königlichen Provinzial-Schulkollegiums Münster erschien 1879 die Denkschrift eines ungenannten Autors, die zur Einrichtung von Kinderbewahranstalten aufrief. In der Lübbecker Stadtverwaltung wurde die Schrift zur Kenntnis genommen, zumal gesellschaftliche Zustände beschrieben wurden, die auch auf Lübbecke zutrafen. Die Stadtverwaltung sah sich außerstande, eine Kleinkinderschule, wie es im behördlichen Sprachgebrauch hieß, in städtischer Zuständigkeit einzurichten. Im Stadtrat war man von der Notwendigkeit nicht überzeugt und schob Geldmangel als Begründung vor. Bürgermeister Lüders setzte auf ehrenamtliche Tätigkeit und wandte sich an den Vaterländischen Frauenverein, der unter der Bedingung zusagte, daß die Stadt Räumlichkeiten zur Verfügung stellte. Die Stadtverwaltung glaubte damit ihre Pflicht und Schuldigkeit getan zu haben. Die Damen vom Vaterländischen Frauenverein waren es aber bald leid, unruhige und quengelige Kinder zu betreuen. Die 1879 eröffnete Kleinkinderschule wurde vier Jahre später geschlossen.

Die im Auftrag des Schulkollegiums verfaßte Denkschrift geht vom Ständedenken der Zeit aus und beschreibt Erziehungsschwierigkeiten, die sich nach Ansicht des Autors notwendigerweise aus den Besonderheiten der Stände ergaben. Vorrangig stellt der Autor die Arbeiterin vor, die durch ihre Tätigkeit in Fabrik und Haushalt so beansprucht war, daß sie keine Zeit für die Kindererziehung aufbringen konnte. Während sie an der Spinnmaschine oder am Webstuhl stand, beaufsichtigten die älteren die jüngeren Geschwister. Die gelegentlich hereinschauende Nachbarin war nur ein karger Ersatz für die fehlende Mutter.

In der pathetischen Sprache vieler Schriftsteller und Pädagogen der Zeit schildert der Autor soziales Elend. "Das sorgenzerquälte Mutterherz unter geflicktem Kleid wird ebenso erwähnt wie das "erdfahle Gesicht des herznagenden Kummers". In der Denkschrift werden ausführlich die Gefahren beschrieben, die aus dem Fehlen von Bewahranstalten entstehen könnten. Bettelnde und stehlende Kinder gehörten damals zum alltäglichen Bild. Sie waren nicht nur in den Städten, sondern ebenso in den Dörfern mit einem verarmten Kleinbauerntum anzutreffen.

Es sollten zwei Jahrzehnte vergehen, bis man der Forderung einer Kleinkinderschule, wie sie zu dieser Zeit hieß, behördlicherseits nicht mehr ausweichen konnte. Den Anstoß gab Pfarrer Georg Priester. In einem Brief an den Magistrat schrieb Priester am 2. Dezember 1898:

"In fast allen kleineren Städten bestehen jetzt Kleinkinderschulen für Kinder von 3 – 6 Jahren. Auch hier in Lübbecke ist die Errichtung einer Kleinkinderschule eine unbedingte Notwendigkeit. Es fehlt nun an einem Platz und Lokal. Ich erlaube mir ganz ergebenst zu bitten, Städtische Vertretung wolle wohlgeneigtest auf dem sogenannten Armenhof an Stelle der jetzt doch völlig überflüssig gewordenen alten langen Häuser einen einfachen Saal bauen für eine Kleinkinderschule, oder wenn die städtischen Vertretungen nicht bereit sein sollten zum Bau eines solchen einfachen Saales, doch die Erlaubnis erteilen, daß dies von kirchlicher Seite geschähe. – Der freie Platz auf dem städtischen Armenhofe wäre geeignet auch zum Spielplatz der Kinder."

Kindergarten Kapitelstraße 1930Am 24. April 1899 faßte das Presbyterium den Beschluß, eine Kleinkinderschule einzurichten, die dem Siechen- und Pflegehaus angegliedert werden sollte. Am 8. Oktober 1899 wurde die Kleinkinderschule im städtischen Armenhof eröffnet. Laura Buschmann aus dem Mutterhaus Sarepta, Bethel, war die erste Leiterin. Die Unterbringung der Kleinkinderschule in den heruntergewirtschafteten Räumen des Armenhofes war unbefriedigend. Immer drängender wurde die Bitte vorgetragen, angemessene Räumlichkeiten bereitzustellen. Die Möglichkeit, einen Neubau zu erstellen, blieb vorläufig Wunschdenken. Henry Kröger, New York, ein ehemaliger Lübbecker, der in der Neuen Welt zu Vermögen gekommen war, stiftete das Grundkapital. Die baufällige ehemalige Böhningsche Mühle am Stadtgraben südlich des Armenhofes, konnte angekauft werden. Ein Neubau konnte errichtet werden. Am 27. September 1908 fand nachmittags der Umzug vom Armenhof in den Neubau statt.

Das "Lübbecker Kreisblatt" berichtete in seiner Ausgabe vom 29. September 1908:

"Und nun flutete die große Schaar hinein in den großen, einfach aber würdig ausgestatteten mächtigen Saal, der aber für die heutige Feier sich noch zu klein erwies. Nach Gesang und Schriftlesung wandte sich die Aufmerksamkeit der Schaar der Kleinen zu, mit welcher Schwester Lina eine Unterredung abhielt. Das kleine Völkchen hatte fleißig gelernt, beantwortete biblische Fragen, sagte Verschen auf und führte Spiele aus, verstand auch nett zu singen. Hierauf hielt Herr Pastor Güse noch eine Ansprache über Ps. 121 und Jesus den Kinderfreund."

Einweihung Kleinkinderschule 1908Kindergarten Kapitelstraße Gruppenfoto um 1930Lübbecke, 3. Juni 2008

Autor: Stadtarchivar Helmut Hüffmann, Illustration vom Verfasser 

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