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Friedhof Lübbecke: Historisches Kleinod digital erleben

Geführte Rundgänge auf Handy, Tablet oder PC

Lübbecke. Als konfessionsübergreifende Ruhestätte für Menschen aller Glaubensrichtungen ist der städtische Friedhof in Lübbecke eine Besonderheit im ländlichen Raum und Zeugnis einer einzigartigen Stadtgeschichte. Pünktlich zum Stadtjubiläum und ganz im Geist des digitalen Zeitalters wird dieser besondere Ort jetzt zum Schauplatz einer ganz neuen Form der Erinnerung, zu erleben am PC oder auf dem Tablet – am besten aber vor Ort mit dem Smartphone.

Unter https://luebbecke.erinnern.app lädt der Verein „Freundeskreis der Friedhofskultur in Lübbecke“ zu geführten digitalen Friedhofsrundgängen ein. Das Angebot startet mit den fünf Themenrundgängen „Friedhof im Wandel“, „Stadtgeschichte“, „Krieg und Vertreibung“, „Glaube und Toleranz“ und „Der jüdische Friedhof“. Ergänzungen und Erweiterungen sind geplant.

Für Besucher vor Ort finden sich in den Informationskästen an den Eingängen sowie auf einem Schild auf dem jüdischen Teil des Friedhofs QR-Codes, die den Zugang erleichtern sollen. Mit der Smartphone-Kamera erfasst, leiten sie direkt zum digitalen Angebot.

Wählt man einen Rundgang, werden die Stationen auf einer Wegekarte angezeigt. An einer Station angekommen, sind die Informationen auf dem mobilen Endgerät abrufbar. Zu entdecken gibt es Näheres zum jeweiligen Standort, Fotos aus dem Stadtarchiv oder der Gegenwart. An einigen Stationen kann per Touchscreen zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergespungen werden. Auch 360-Grad-Panoramen sind dabei.

Auf dem jüdischen Friedhof gibt es vertiefende Audio-Beiträge und  „Entdecker-Aufträge“ für Schulklassen oder interessierte Besucher. Und dort gibt es eine weitere Besonderheit: Ariel Lazarus, Urenkel des letzten jüdischen Kantors, hat ein von ihm komponiertes und arrangiertes Musikstück zur Verfügung gestellt, gesungen in hebräischer Sprache. Es ist abrufbar an der Station von Max Lazarus.

Entwickelt wurde das Projekt in ehrenamtlicher Arbeit des Vereins Freundeskreis der Friedhofskultur in Lübbecke. Für die technische Beratung und Umsetzung zeichnet die Stemweder Firma Scortex verantwortlich. Die Finanzierung erfolgte zu 80 Prozent aus Mitteln des Regionalbudgets für Kleinprojekte der „Leader-Region“ LAG Aueland e.V., den Rest hat der Verein beigesteuert.